|63| Heidnische Erbsen (Süßspeise) (e)

Heidenische erweiz.
Wilt du machen behemmische erweiz, so nim mandelkern vnd stoz
die gar cleine vnd mengez mit dritteil als vil honiges. vnd mit
guoten wuertzen wol gemenget, so erz allerbeste hat. die koste git
man kalt oder warm.
Quelle   English

So haben wir es gekocht:

  • Mandeln blanchieren
  • Mandeln hacken und im Mörser fein zerstossen
  • Gemahlenen Zimt, Ingwer, Nelke (und nach Geschmack noch Pfeffer) unterheben
  • soviel Honig zugeben bis eine nicht mehr allzu klebrige Masse ensteht
  • kleine Kugeln drehen – Wenn man zuviele Mandeln hatte, kann man auch eine Mandel in die Mitte packen
  • (steht nicht im Rezept: in gemörserten Zucker wälzen)

Zutatenmengen und Verhältnis:
Bei ca. 200g zerstossenen Mandeln habe wir 1 1/2 Teelöffel Zimt, 1/2 Teelöffel Ingwer und eine Messerspitze Nelke hinzugegeben. Beim Mengenverhätniss von zerstossener Mandel zu Honig haben wir weniger auf das Drittel des Orginaltext geachtet, sondern vielmehr auf eine schöne Konsistenz (nicht zu trocken, aber auch nicht klebrig – zur Not ein bischen zerstossene Mandel beiseite geben, um bei zu klebriger Masse ausgleichen zu können).

Küchengerätschaften:
Schneidebrett, Mörser, Hackmesser oder extra scharfes Messer

Bilder vom Kochen:

 

 

|63| Pagan peas (dessert)

That’s how we cooked it:

  • Blanching and skinning almonds
  • Chop the almonds and crush them finely in a mortar
  • Add ground cinnamon, ginger, cloves (and pepper to taste)
  • Add as much honey as necessary until a not too sticky mass is formed
  • Twist small balls – if you had too many almonds, you can also put an almond in the middle of it
  • (not in recipe: roll in mortar sugar)

Ingredients and ratio:
With approx. 200g crushed almonds we have added 1 1/2 teaspoon cinnamon, 1/2 teaspoon ginger and a pinch of cloves. In the quantity ratio of crushed almonds to honey we paid less attention to the third of the original text, but rather to a beautiful consistency (not to dry, but also not sticky – if necessary put a little crushed almonds aside, in order to be able to balance out too sticky mass).

Kitchen utensils:
Cutting board, mortar, chopping knife or extra sharp knife.

 

 

Quelle des von uns verwendeten Rezepttextes:
Das Buch von guter Speise (um 1350), ed. Hajek
aus der Sammlung Monumenta Culinaria et Diaetetica Historica

Datei-Info der Gesamtdatei:
Das Buch von guter Speise (um 1350)
Textgrundlage: Hans Hajek (Hg.): Das buoch von guoter spise. Aus der Würzburg-Münchener Handschrift. Berlin 1958.
Texterfassung und Texteinrichtung: Zeilengetreue Erfassung nach der Edition, aber Worttrennungen über die Zeile hinweg aufgehoben; Übergeschriebene Buchstaben nach dem Muster “uo” = Grundzeichen u mit o darüber; Textvermessung nach dem Muster: “|23:3|” = Rezeptnummer + Zeile; In 18:5 “satz” (Ed.) korrigiert zu “saltz” (Hs.)
Bearbeitung: Gescannt und 1 mal korrigiert: Th. Gloning, 1994; 1996; 5.11.2001
— Siehe jetzt auch: Melitta Weiss Adamson: Daz buoch von guoter spise (The Book of Good Food). A Study, Edition, and English Translation of the Oldest German Cookbook. Krems 2000 (Medium Aevum Quotidianum, Sonderband IX). — Hier auch eine Edition der Parallelüberlieferung in Dessau, Anhaltische Landesbücherei, Hs. Geog. 278.2o, fol. 123v-132v.

|49| Swallenbergs Sauce

Ein guot salse.
Nim win vnd honicsaum, setze daz vf daz fiuer vnd laß es sieden
vnd tuo dar zvo gestozzen ingeber me denne pfeffers. stoz knobelauch,
doch niht al zvo vil vnd mach es starck vnd ruerez mit eyner
schinen, laz ez sieden, biz daz ez brinnen beginne. Diz sal man
ezzen in kaldem wetere vnd heizzet Swallenberges salse.
Quelle

swallenberger-sosse

Diese feine Soße soll man bei kaltem Wetter essen.
Und so haben wir sie gekocht:

  • Wein und Honig ans Feuer stellen und aufkochen lassen
  • Ingwer und Pfeffer zerstoßen und zur Soße geben
  • Knoblauch zerstoßen und zur Soße geben
  • Soße z. B. mit Brot oder Semmelbröseln eindicken und mit einem Spatel rühren
  • sieden lassen, bis es eindickt

Im Rezepttext wird Salz nicht erwähnt, wir empfehlen dennoch etwas damit abzuschmecken.

Küchengerätschaften:
Tontopf, Kochspartel (“eyner schinen”: SCHIN = dünne Platte/dünner Streifen von Eisen oder Holz), Messer, kleiner Gewürzmörser
Achtung: Keinen Metalltopf verwenden, da die Säure im Wein mit dem Metall reagiert und einen unangenehmen Eigengeschmack entwickelt!

Bilder vom Kochen:
dsc02250

 


Quelle des von uns verwendeten Rezepttextes:
Das Buch von guter Speise (um 1350), ed. Hajek
aus der Sammlung Monumenta Culinaria et Diaetetica Historica

Datei-Info der Gesamtdatei:
Das Buch von guter Speise (um 1350)
Textgrundlage: Hans Hajek (Hg.): Das buoch von guoter spise. Aus der Würzburg-Münchener Handschrift. Berlin 1958.
Texterfassung und Texteinrichtung: Zeilengetreue Erfassung nach der Edition, aber Worttrennungen über die Zeile hinweg aufgehoben; Übergeschriebene Buchstaben nach dem Muster “uo” = Grundzeichen u mit o darüber; Textvermessung nach dem Muster: “|23:3|” = Rezeptnummer + Zeile; In 18:5 “satz” (Ed.) korrigiert zu “saltz” (Hs.)
Bearbeitung: Gescannt und 1 mal korrigiert: Th. Gloning, 1994; 1996; 5.11.2001
— Siehe jetzt auch: Melitta Weiss Adamson: Daz buoch von guoter spise (The Book of Good Food). A Study, Edition, and English Translation of the Oldest German Cookbook. Krems 2000 (Medium Aevum Quotidianum, Sonderband IX). — Hier auch eine Edition der Parallelüberlieferung in Dessau, Anhaltische Landesbücherei, Hs. Geog. 278.2o, fol. 123v-132v.