|LdCA| Zanzarelli

Per far zanzarelli.

Per farne dece menestre: togli octo ova et meza libra de caso
grattugiato, et un pane grattato, et mescola ogni cosa inseme. Dapoi togli
una pignatta con brodo di carne giallo di zafrano et ponila al focho;
et como comincia a bollire getta dentro quella materia, et dagli una
volta col cocchiaro. Et como te pare che sia presa toglila dal focho,
et fa’ le menestre, et mittivi de le spetie di sopra.

Sehr frei übersetzt (mit einem Umweg über eine Englische Übersetzung, da ich dem Italienischen nicht mächtig bin):

Für 10 Portionen: Nimm 8 Eier und ein halbes libra geriebenen Käse, ein geriebenes Brot, und misch sie zusammen. Nimm einen Topf mit Fleischbrühe färbe sie mit Safran geln und setzte es aufs Feuer, wenn sie zum Kochen anfängt; gib die Masse in den Topf und rühre mit einem Löffel. Wenn die es zum stocken beginnt, nimms vom Feuer und gib es in Schüsseln, und bestreue es mit Gewürzen.

Quelle

 

So haben wir es gekocht:

  • Eine gute Brühe kochen, meistens machen wir dafür eine Hühnerbrühe
  • Käse schneiden, hacken, mörsern
  • Trocknes Weissbrot zu Brösel mörsern
  • Käse, Eier, Brot vermengen
  • Die Masse langsam in die kochende Brühe einrühren (dabei sind wir immer zu Zweit)
  • unter langsamen Rühren aufkochen lassen
  • dann nochmals mit einem Quirl dafür sorgen, das sie schön “körnig” wird
  • in Schüsseln geben und mit gemörserten Pfeffer bestreuen

Zutatenmengen und Verhältnis:
Maestro Martino gibt zumindest bei zwei Zutaten eine genaue Mengenangabe. 8 Eier und ein halbes Libra Käse.  Nach Martino ist das gut für 10 Portionen, allerdings ist das wohl eher als Vor- oder Zwischenspeise gedacht. Ich, Wolfgang, rechne mit ca. 1 1/2 Eiern pro Person.

Für 4 Personen kochen wir es mit
6 Eiern
150 Gramm Parmesan (oder mehr nach Geschmack)
40 bis 70 Gramm Semmel- oder Weißbrotbrösel
2 Liter Hühnerbrühe

Küchengerätschaften:
Küchenmesser, Scheidebrett, Schüssel, Kochtopf, Kochlöffel, Quirl

Anmerkungen zum Gericht:
Die Zanzarelli ist ein ideales Gericht für den Einstig in die historische Küche. Zum einen, weil sie sehr einfach zu Kochen ist, und zum anderen kommt es unserer heutigen Geschmackssozialsierung sehr nahe.

 

Quelle des von uns verwendeten Rezepttextes:
Maestro Martino: Libro de arte coquinaria
aus der Sammlung Monumenta Culinaria et Diaetetica Historica

Datei-Info der Gesamtdatei:
Maestro Martino: Libro de arte coquinaria (sec. XV).
— Based on: Arte della cucina. Libri di ricette, testi sopra lo scalco, i trinciante e i vini. Dal XIV al XIX secolo. A cura di Emilio Faccioli. Vol. 1. Milano 1966, 115-204.
— Digital version: Valeria Romanelli, 7/2004.
<<119>> etc. = page numbers of the Faccioli edition. This version does not comprise Faccioli’s notes. — Send comments to Thomas Gloning.
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